Osteopathie
Bei einem ausführlichen Gespräch erkundigt sich der Osteopath über Beschwerden, Vorgeschichte, Verletzungen, Operationen und schwerere Erkrankungen. Relevante Ereignisse können auch schon in der frühen Kindheit liegen.
Die eigentliche "osteopathische" Untersuchung beginnt in der Regel mit einer globalen Untersuchung vom Kopf und von den Füßen, die ein Bild über die Vitalität des gesamten Körpers gibt. Anschließend werden die einzelnen Regionen des Körpers (Wirbelsäule, Kopf, Brust, Bauch, Becken, Arme und Beine) untersucht.
Bei der Behandlung entscheidet sich der Osteopath für Regionen, die momentan die Gesamtfunktion des Körpers am stärksten beeinträchtigen. Der Therapieverlauf hängt von der Vitalität des Körpers, der Art der Funktionsstörungen und deren Anzahl ab.
Anwendungsgebiete der Osteopathie:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Beschwerden nach Unfällen, Verletzungen, Operationen
- Allergische und chronische Erkrankungen
- Chronische und akute Schmerzen
- Neuralgische Schmerzen und Tinnitus
- Erkrankungen der inneren Organe (nicht bei Geschwüren u. Tumoren)
- Begleitend zur Schulmedizin bei systemischen Erkrankungen (Krebs u. Rheuma)
- Hormonelle und regulatorische Störungen
- Depressionen
- Entwicklungsstörungen von Kindern und Jugendlichen
Kinderosteopathie
Kinder sind in der Osteopathie besonders dankbare Patienten. Der noch in der Entwicklung befindliche Körper kann therapeutische Effekte besonders schnell und umfassend integrieren. Spannungsphänomene, die später zu Funktionsstörungen und Schmerzen führen könnten, können gelöst werden, bevor sie "bleibend verwachsen". Freies Wachstum und entspannte Entwicklung werden so leichter möglich. Eine Domäne der Osteopathie ist die Behandlung von Neugeborenen und Kleinkindern.
Die Geburt ist für den kindlichen Körper eine enorme Belastung. Der verhältnismäßig große kindliche Schädel wird mit sehr großer Kraft durch den engen Geburtskanal gepresst. Der weiche Schädel wird wie die anderen Knochen bei diesem Vorgang stark verformt. Sind die einwirkenden Kräfte besonders groß oder wirken sie zu lange auf den Körper ein, schafft er es nicht ohne Hilfe sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zurück bleiben Spannungen, die dem Kind Schmerzen bereiten und äußerlich oft als Asymmetrie sichtbar sind.
Wegen der hohen Regenerationsfähigkeit bei Kindern sind selten mehr als 2 -3 Behandlungen nötig.
Indikationsbeispiele:
Saug- und Schluckprobleme, Stillprobleme, Erbrechen, Darmkoliken, Verstopfungen, Schreibabys, Asymmetrien, Schädeldeformitäten, verstopfter Tränenkanal, Schiefhals (KISS Syndrom), Schlafstörungen.
Nach langen, schweren Geburten, Kaiserschnitt, Saugglocken- oder Zangenentbindungen.
Es handelt sich um Beispiele, die in keinem Fall ein Heilversprechen bedeuten. Ich betone, dass im Einzelfall eine Behandlung auch bei aufgeführten Anwendungsbeispielen nicht angezeigt sein kann.
Osteopathie in der Kieferorthopädie und Zahnmedizin
Im Laufe unseres Lebens kommt es natürlicherweise durch Beanspruchung und Degeneration zu Zahnfehlstellungen oder Zahnverlust, zu Defekten im Kiefergelenk oder am Gelenkknorpel. Aber auch zahnmedizinische Behandlungen z.B. nach Zahnextraktionen können zu erheblichen Kieferproblemen führen.
Der Kiefer und das craniomandibuläre System werden als Teil eines hochsensiblen neurophysiologischen Komplexes innerhalb des Körpers angesehen. Ein- oder beidseitige Okklusionsstörungen im Kiefergelenk können Störungen in der Peripherie nach sich ziehen, aber auch der umgekehrte Weg ist möglich. Die Folge können Kopfschmerzen, ausgelöst z.B. durch Bruxismus, eine hypertone Muskulatur oder Kiefer- oder Wirbelgelenksblockaden, Schulter- und Rückenschmerzen, Tinnitus sowie Organbeschwerden sein.
Im Rahmen eines osteopathischen Screenings untersuchen wir Okklusionsstörungen, Haltungsanomalien, den Zustand der Kaumuskulatur, die Wirbelsäule etc. Die Überprüfung einer individuellen harmonischen Okklusion erfolgt mittels eines speziellen Artikulationsprüfmittels. Die osteopathische Behandlung basiert dann auf den osteopathischen Screening-Ergebnissen und erfolgt soweit vorhanden, unter Berücksichtigung der zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Untersuchungsergebnisse.
Wenn Sie oder Ihr Kind bereits in zahnärztlicher oder kieferorthopädischer Betreuung sind, ist uns die integrative Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt ein wichtiges Anliegen, um das optimale Therapieergebnis zu erzielen.
Begleitend unterstützen wir die kieferorthopädische Behandlung in regelmäßigen Abständen, um auf Begleiterscheinungen wie sie zum Beispiel durch das Nachjustieren der Zahnspange oder durch den Einsatz neuer Knirschschienen entstehen können, frühzeitig osteopathisch einzuwirken.
Mentale Probleme werden in der heutigen Gesellschaft immer häufiger. Wir sind kaum mehr in der Lage Stress, Frust und Überlastung körperlich auszugleichen. Die Belastungen im Privaten und Beruflichen sind derart angestiegen, dass viele Menschen dem nur noch mit „zusammengebissenen Zähnen“ Stand halten können. Sind die Kompensationsmechanismen des Körpers erschöpft, kann dies zu einer Schmerzspirale führen. In diesem Fall nutzen wir gerne die Integration aus Systemischer und Osteopathischer Medizin.
Osteopathie bei Kopfschmerzen, Tinnitus und Schwindel
Tinnitus, Schwindel, Gesichts- und Kopfschmerzen können durch benachbarte Strukturen wie z.B. der HWS, den Kiefergelenken, dem Gefäßsystem oder den Augen oder nach kieferorthopädischer oder zahnärztlicher Behandlung ausgelöst werden. Zu den typischen Kopfschmerzarten gehören der Spannungskopfschmerz und die Migräne; sie machen 92 % aller Kopfschmerzen aus. Des Weiteren sind der Cluster-Kopfschmerz, kraniale Neuralgien, Kopfschmerz nach Schädeltrauma oder bei Gefäßerkrankungen zu nennen. Da das Gehirn selbst keine Schmerzrezeptoren besitzt und damit schmerzunempfindlich ist, spielen die Hirnhäute mit ihrer sensiblen Innervation eine entscheidende Rolle bei der Schmerzentstehung im Kopf.
Die allgemeine und neurologische Untersuchung gehören zur Erstdiagnose. Ebenso werden eine Untersuchung des pulmonalen und kardio-vaskulären Status sowie ein osteopathisches Körperscreening durchgeführt. Im Anschluss behandeln wir die individuellen Restriktionen, die zu der Symptomatik Kopfschmerz, Tinnitus oder Schwindel führen mit Hilfe entsprechender osteopathischer Techniken.
Akupunktur und Akupunktmassage nach Penzel
Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Sie geht von Lebensenergien des Körpers aus (Qi), die auf definierten Längsbahnen, den Leitbahnen/Meridianen, zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben.
Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und soll durch Stiche in auf den Meridianen angenommene Akupunkturpunkte ausgeglichen werden.
Bei der eng verwandten Methoden der Akupressur nach Penzel wird stumpfer Druck auf die Akupunkte ausgeübt.